Auch in Krisenzeiten – Mehrheit der Eltern erlebt ihre Kinder zufrieden mit sich und ihrem Leben
Der Klimawandel, der Krieg in der Ukraine, steigende Armut – die Welt befindet sich im Krisenmodus. Das kann nicht nur Erwachsenen Angst und Sorgen bereiten, sondern auch Kindern. Wie Eltern die Situation ihrer Kinder angesichts anhaltender Gefährdungen einschätzen, zeigt eine aktuelle, repräsentative forsa-Befragung im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung. Dafür wurden über 1.000 Eltern gebeten, einzuschätzen, wie zufrieden, vertrauensvoll, ängstlich, sorgenvoll und optimistisch sie ihre Kinder im Alter von sechs bis 16 Jahren erleben.
Inhalt
Unterschiedliche Einschätzung der Eltern zur eigenen Zukunft und der ihrer Kinder
Das Ergebnis: Allen Krisen und Umständen zum Trotz, ist die deutliche Mehrheit der Eltern (86 Prozent) überzeugt, dass ihre Kinder sehr bzw. eher optimistisch in die Zukunft blicken und mit dem Leben voll und ganz bzw. eher zufrieden sind (88 Prozent). Große bzw. eher Angst haben die Kinder nach Meinung der Eltern vor allem vor der Umweltverschmutzung (49 Prozent), gefolgt von der Befürchtung, dass in Deutschland Krieg ausbrechen könnte (45 Prozent) und dem Klimawandel (43 Prozent). Im Gegensatz dazu schätzt knapp jedes vierte Elternteil (23 Prozent) die eigene Zukunft allerdings sehr bzw. eher pessimistisch ein.
Eltern berichten von hoher Zufriedenheit und Selbstvertrauen ihrer Kinder
Die große Mehrheit der Eltern ist der Überzeugung, ihre Kinder sind mit ihrem Leben voll und ganz bzw. eher zufrieden (88 Prozent) und denken ihre Kinder finden sich voll und ganz bzw. eher so gut, wie sie sind (82 Prozent). Eltern von kleinen Kindern meinen dabei häufiger als die Eltern größerer Kinder, dass sich ihre Kinder so gut finden, wie sie sind: Bei den Kindern zwischen sechs und acht Jahren stimmen 92 Prozent der Eltern dieser Aussage zu, bei den Eltern der älteren Kinder (15 und 16 Jahre) tun dies nur 78 Prozent. Den Aussagen „Meinem Kind bereitet es keine Schwierigkeiten, seine Pläne und Ziele zu verwirklichen“ bzw. „Mein Kind kann für jedes Problem eine Lösung finden“ stimmen jeweils rund zwei Drittel der Eltern voll und ganz bzw. eher zu (jeweils 65 Prozent). 59 Prozent der Eltern sind der Meinung, dass ihre Kinder eher nicht oder gar nicht oft Angst haben, Sachen falsch zu machen, und 67 Prozent der befragten Eltern gehen davon aus, dass ihre Kinder eher nicht oder gar nicht häufig an sich selbst zweifeln. Lediglich 16 Prozent der befragten Eltern meinen, ihr Kind fühlt sich manchmal nutzlos.
Die größten Ängste der Kinder: Umweltverschmutzung, Klimawandel und Krieg
Trotz grundsätzlichem Optimismus nehmen Eltern auch Ängste bei ihren Kindern wahr. Wenn sich Kinder Sorgen machen, dann betrifft dies nach Einschätzung der Eltern am ehesten die Umweltverschmutzung, die ihren Kindern große oder eher Angst macht (49 Prozent), gefolgt von der Befürchtung, dass in Deutschland ein Krieg ausbrechen könnte (45 Prozent) und den Klimawandel (43 Prozent haben große bzw. eher Angst).
37 Prozent der Eltern sind der Meinung, ihre Kinder haben große oder eher Angst, dass sie jemand bedrohen oder schlagen könnte. 32 Prozent der Eltern meinen, dass ihre Kinder große bzw. eher Angst vor Corona und anderen Pandemien haben. Dass nach ihrer Wahrnehmung den Kindern die schlechte Wirtschaftslage bzw. Preissteigerungen, mögliche Terroranschläge und eine steigende Armut große bzw. eher Angst machen, davon berichten jeweils 28 Prozent der Eltern. Ähnlich viele Eltern (27 Prozent) meinen, ihre Kinder haben große bzw. eher Angst, dass sie eine schwere Krankheit wie Aids oder Krebs bekommen könnten.
Kinder sind nach Meinung der Eltern dennoch grundsätzlich vertrauensvoll
Die Bepanthen-Kinderförderung wollte auch wissen: Wie bewerten Eltern das Vertrauen ihrer Kinder in andere Menschen? Der Aussage „Die meisten Menschen versuchen, sich mir gegenüber fair zu verhalten“ würden nach Einschätzung der Eltern 73 Prozent der Kinder eher zustimmen. Nur wenige (16 Prozent) sind der Meinung, dass ihre Kinder eher glauben, dass die meisten Menschen versuchen, andere auszunutzen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Dass nach elterlicher Einschätzung die Kinder eher wenig Vertrauen in die Fairness anderer Menschen haben, berichten am ehesten die Eltern der älteren Kinder (15 und 16 Jahre). Etwas über die Hälfte der Eltern (56 Prozent) nimmt an, ihre Kinder vertrauen den meisten Menschen sehr oder zumindest eher. Die Eltern älterer Kinder (15 und 16 Jahre) schätzen überdurchschnittlich häufig ein, dass ihre Kinder im Umgang mit anderen Menschen eher bzw. sehr vorsichtig sind: 50 Prozent stimmen der Aussage zu, bei den Eltern der jüngeren Kinder zwischen sechs und acht Jahren sind es nur 38 Prozent.
Weitere Informationen
Umfrage: Sorgen, Ängste & Zukunft der Kinder aus elterlicher Sicht